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CELTIC PRAYER – Björn Casapietra
Die geheimnisvollsten Liebeslieder der Welt
„Ich bin auf einem Höhenflug“, sagte er kürzlich einer Journalistin, und man glaubt es ihm: Strahlend tritt er auf, charismatisch erobert er jeden Konzertsaal, charmant gelingt es ihm, magische musikalische Momente zu beschwören. „Ich schwimme auf einer Welle des Glücks“, wird er nicht müde zu betonen.
Was ist geschehen?
Björn Casapietra, der 39-jährige Sänger und Schauspieler, blickt schon jetzt auf eine Karriere zurück, die so vielfältig und illuster ist wie seine Herkunft. Die berühmte Mutter, die italienische Kammersängerin Celestina Casapietra, wurde als Diva der Berliner Staatsoper Unter den Linden gefeiert – und war ein Star auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs.
Auch Björns Vater ist eine Legende: Herbert Kegel, großartiger Dirigent alter Schule, ein ostdeutscher Repräsentant grandioser Kapellmeister-Tradition.
Und der Sohn: Björn Herbert Fritz Roberto Kegel Casapietra lautet sein voller Name, geboren im Februar 1970 von Mutter Celestina, die hochschwanger nach Genua geflogen war, um den Sohn auf italienischem Boden zur Welt zu bringen.
Björns Geschichte ist kein gerader Weg. Es ist eine Karriere mit vielen Facetten, von der Schauspielerei zur Musik, von Hauptrollen im „Phantom der Oper“ und in Verdis „La Traviata“ bis zu traditionellen irischen Songs, italienischen Canzoni und spanischen Zarzuelas. Aber seine Biographie hat noch eine zweite Ebene, die mit dem Künstler als Mensch zu tun hat. Bei allem, was er in Angriff nimmt, ist er mit flammender Euphorie dabei. Er hat sich für den Gesang entschieden, hart gearbeitet, seine Stimme trainiert und kontinuierlich verbessert: Ob leises Wiegenlied oder feurige Tenorarie, immer erlebt man ihn passioniert, enthusiastisch und emotional. Sein Publikum liebt ihn dafür. Standing Ovations krönen seine Konzerte.
Kein Wunder also, dass er auch für sein bisher größtes Projekt mitreißende Leidenschaft entfacht: die kleine eigene Familie. Das 1-jährige Töchterchen Stella und Gefährtin Anne sind die neuen Stars in seinem Leben – Heimat, Kraftquelle und Inspiration zugleich.
„Fester Bestandteil seiner Vorträge ist die von seiner heiteren Lebenseinstellung getragene Moderation, die den Sänger auch als Mensch dem Publikum näher bringt und eine Brücke von der Bühne in den Zuschauerraum schlägt,“ schrieb die Mitteldeutsche Zeitung und trifft es genau: Casapietra, den Künstler, gibt es nur als Casapietra, den Menschen. Er unterscheidet nicht zwischen Karriere und Charakter, sondern er ist, was er tut – kein Gesamtkunstwerk, sondern eine authentische Persönlichkeit.
„Celtic Prayer“ – keltisches Gebet – heißt die neue CD, sein erstes Themenalbum. Das ist vielleicht überraschend für jene, die mit ihm eher italienisches Musikkolorit assoziieren. Wer ihn und seine Konzerte jedoch besser kennt, weiß, dass neu arrangierte Songs und Volkslieder irischer und schottischer Herkunft schon immer Teil seines Repertoires waren. Mit „Celtic Prayer“ ruft Casapietra nun musikalische Mythen und Mysterien eines Kulturkreises wach, der dem Hörer archaisch und zugleich vertraut anmutet. Nicht zuletzt ist die Auswahl die musikalische Reflexion seines neuen Lebensgefühls: Nachdenklicher ist er geworden, zugewandter und dankbarer für das erlebte private Glück.
„Mull of Kintyre“ – die große schottische Sehnsuchts-Hymne – gibt dem Tenor Gelegenheit, kraftvoll leuchtende Gesangsbögen zu schlagen. Ebenso strahlend, teils „ganz piano“ und teils dramatisch, interpretiert er den „Titanic“-Klassiker „My Heart Will Go On“, hier als besonders stimmschönes Duett mit der Sopranistin Yvonne Fiedler. Geheimnisvoll schimmernd und melancholisch verschattet erklingt als weiterer Höhepunkt Enyas „May It Be“ und weckt Erinnerungen an die mythischen Landschaften aus dem „Herrn der Ringe“. Seine Version von „Gabriellas Song“ aus dem preisgekrönten schwedischen Kino-Kleinod „Wie im Himmel“ ist genauso mit dabei wie die leisen und wunderbar zärtlichen Töne in „Stellas Song“ – eine sehr private Hommage an seinen derzeit jüngsten Fan, die kleine Tochter.
„Das Repertoire des Künstlers ist außerordentlich breit gefächert und anspruchsvoll. Eine jahrhundertealte schottische Volksweise singt Casapietra mit ebenso viel Gefühl wie Leonard Cohens zeitgenössisches ‚Hallelujah’...er nimmt sein Publikum auf charmante und irgendwie ungespreizte Weise mit“, schrieb die Leipziger Volkszeitung über Casapietras Konzert. Mit ausgefeilten Arrangements und den unverkennbaren Gitarrensoli seines Halbbruders Uwe Hassbecker („Silly“) vermittelt „Celtic Prayer“ viel von jener gelassenen Harmonie, die Casapietra in seinem neuen Lebensabschnitt gefunden hat. Innehalten, Entspannen, Zuhören und die Gedanken schweifen lassen – das neue Album ist Balsam für beanspruchte Nerven und ein hervorragendes musikalisches Mittel zur Entschleunigung des Alltags.
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