Andras Vermesy saß wieder sehr konzentriert am Klavier. Der Klangkörper des Klaviers war diesmal so hochgebaut, dass wir Andras von unseren Plätzen leider nicht sehen konnten. Ich beobachte Andras doch so gern, wenn er ganz in der Musik aufgeht und um sich rum nichts mehr mitbekommt. Seine Mimik und Gestik während des Spielens ist unvergleichbar. Auch die Akustik in der Kirche ist einmalig. Björn war sichtlich erleichtert, wieder in so einer Kirche auftreten zu dürfen. Die anderen Lokalitäten der letzten Konzerte hatten ja so einiges von ihm abverlangt. Später kam auch Olivia auf die Bühne. Sie hatte ein schulterfreies, langes, schwarzes, enganliegendes Kleid an und eine weiße Stola um ihre Schulter. Sie sah liebenswert und entzückend aus. Ich glaube, an diesem Tag hatte sie ihre Stimme besonders gut eingestellt. Sie schmetterte die hohen Töne so stimmgewaltig und klar, dass mir die Ohren summten (das ist wirklich wahr). Wenn ein Glas in der Nähe gestanden hätte, wäre dieses zersprungen. Garantiert! Björn brauchte nicht lange, um das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Man hörte es am Applaus, an den Pfiffen und den lautstarken Rufen. Das war der beste Beweis. Die Lieder von ihm waren so gefühlvoll und voller Hingabe gesungen. Die Duette mit Olivia konnten nicht sehnsuchtsvoller und harmonischer sein. Die Begleitung am Klavier von Andras war wie immer perfekt. Die Zeit bis zur Pause ist rasant verflogen und jeder erwartete ungeduldig den zweiten Teil des Konzertes. Bis gleich.