08.07.2007 - “La Dolce Vita”
Classic Open Air am Gendarmenmarkt / Berlin
"Musik ist die Beschreibung der Welt ohne Worte und Begriffe.
Sie ist die Philosophie der Gefühle."
Carl Ludwig Schleich
Man kann singen und man kann....- singen. Der Unterschied, und das ist entscheidend, besteht darin was beim Publikum ankommt. Ich denke, Musik muss Gefühle und Emotionen auslösen. Z.B. Puccini’s “Nessun Dorma”, gesungen von Franco Corelli oder Ben Heppner. Ebenso “E lucevan le stelle”. Beide Interpreten schaffen es, dass ich mich völlig in dieser Musik verliere, bewegt und gleichzeitig getröstet bin. Nun kenne ich es auch von Vincenzo La Scola....- und es tut mir leid - mit mir passierte nichts. Ohne Zweifel sind Gesang und Stimme großartig, aber wo ist das Gefühl, dieses leben der Musik, der Ausdruck? Für jemanden, der den Inhalt der Stücke nicht kennt ist es dann leider nur ein Lied. Wer Björn Casapietra’s “Donna Non Vidi mai” (aus Manon Lescaut) erlebt hat, -ich schreibe aus gutem Grund, ERLEBT, nicht gehört- , wünscht sich nun umso mehr das “Nessun Dorma” von ihm. Stimmlich perfekt und emotional dargebotene Stücke wie “Core’ngrato” oder auch “No Puede ser” sind der beste Beweis dafür, dass man Musik nicht “nur” singen sondern leben kann. Den Text werden nicht alle ca. 4000 Zuhörer gekannt haben aber sie haben die Musik und damit den Inhalt GEFÜHLT. Ebenso glaubt man Björn Casapietra sofort, wenn er verspricht: “Dein ist mein ganzes Herz”.
Bravorufe und herzlicher Applaus waren Lohn und Anerkennung....
Björn Casapietra lebt und liebt die Musik und mit seiner erstklassischen, warmen Tenor- Stimme wird er mit “Nessun Dorma” genau das erreichen, was es heißt...
-Keiner schlafe!-
Kerstin